„Ich gebe meine Erfahrung in Sachen digitale Transformation weiter“

„Ich gebe meine Erfahrung in Sachen digitale Transformation weiter“

22. Februar 2023 Allgemein 0

Die Herausforderungen der digitalen Transformation lassen sich in interdisziplinären Teams und in Co-Working-Projekten gut bearbeiten. Das ist jedenfalls die Grundidee der B-CoLab-Projekte am IEB. Wir haben mit Monika Ilves, unserer Projektleiterin für Digitalisierungsprojekte, genau darüber gesprochen. Sie hat uns außerdem erzählt, dass ihre Heimat Estland sie in Sachen Digitalität geprägt hat und welcher konkreten Hürden es auch in interkulturellen Projekten so gibt.  

Liebe Monika, magst du dich einmal kurz vorstellen?  

Hallo! Ich bin Monika Ilves und lebe aktuell in Berlin. Ich begeistere mich schon immer für innovative Ansätze und Lösungen, die durch die Digitalisierung helfen unsere Wirtschaft und Gesellschaft voranzubringen. Meine Heimat Estland und meine familiäre Umgebung hat bestimmt dazu beigetragen, dass ich bei diesen “Web”-Themen neugierig bin. Neben meiner Arbeit engagiere ich mich in digitalpolitischen oder gründungsorientierten Netzwerken. Und weil diese Themen aus ganzheitlicher systemischer Perspektive spannend sind, habe ich mich dieses Jahr als systemischer Coach im Businessbereich zertifizieren lassen.  

 

Du bist seit 2020 beim IEB Projektleiterin Digitale Transformation – was können wir uns darunter vorstellen, was sind deine Aufgaben und Themen?  

In meinen Aufgabenbereich fallen unsere Transformationsprojekte, die wir gemeinsam mit Unternehmen durchführen. Hauptsächlich sind die Projekte mit jungen Digitaltalenten, welche in unserem Format B-Colab, im Co-Working Digitalthemen bearbeiten. Zum einen wird für das B-Colab ein Ziel gesetzt, an dem die Digitaltalente arbeiten und zum anderen haben Unternehmen die Möglichkeit neue Einblicke, in anderen Augen, zu betrachten. Meine Aufgabe ist hierbei organisatorischer und beratender Natur. Ich unterstütze das Team und gebe meine Erfahrung in Sachen Transformation weiter. 

Neben unterschiedlichen Projekten interessiere ich mich sehr für das Thema Web3 und NFT. Hierbei arbeite inhaltlich zu Fragestellungen in unterschiedlichen Level für unser Netzwerk, wie z.B. “Was bedeuten NFTs?”, “Welche Einsatzmöglichkeiten haben sie” bis hin zu konkreten Fragestellungen Blockchain für das eigene Geschäft zu nutzen. Dieses Wissen kombiniert mit Zukunftstrends geben wir vom IEB auch gerne in Vorträgen weiter.  

B-CoLab, das steht für Co-Working und einem Lernraum, in dem Mitgliedsunternehmen gemeinsam mit digitalen Talenten anspannenden Fragstellungen einer digitalisierten Zukunft arbeiten. Welche Projekte gab es denn schon, welche starten demnächst?  

In jedem Jahr startet eine Gruppe B-Colabs in ganz unterschiedliche Projekte, die viel von Mitgliedsunternehmen in Anspruch genommen werden, aber auch aus unserem erweiterten Netzwerk.  

Ich glaube, das längste Projekt war unsere Smart-WG gemeinsam mit der Deutschen Wohnen. In der Wohngemeinschaft wohnten Studierende und forschten an unterschiedlichen sowie sinnvollen Nutzerszenarien für Unternehmen, wie z. B.  unter den Fragestellungen “Wie ermöglichen smarte Technologien nachhaltiges Wohnen?” oder “Wie ermöglicht die Vernetzung dynamische Formen des Co-Workings?”. 

Wir haben die Sparkasse Bremen beim Prototyp-Usability-Testing der Baufinanzierungsapp unterstützt. In Kooperation mit dem Usability-Lab der Hochschule Anhalt und des Unternehmens wurden Aufgabenszenarien erarbeitet und die Eye-Tracking-Methode angewendet und die positiven und negativen Aspekte herausgestellt.

Ebenfalls helfen wir bei der Erstellung und Durchführung von digitaler Kommunikationskonzepte. Zur Durchführung des ersten Innovations- und Startup-Wettbewerbs der Gewobag hat das B-CoLab-Team die Event- und Kommunikationsmaßnahmen begleitet und bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. 

Natürlich führen wir auch kleinere Recherchen durch oder verbinden Unternehmen mit internationalen Digitaltalenten wie bei der DZ Bank zur Frage: “Wie gestaltet sich das Banking der Zukunft und was ich heute schon möglich?”. Dabei haben wir einen Einblick in den asiatischen Raum gegeben.  

Und im Oktober letzten Jahres startete unsere alljährliche Arbeit für ITERGO zur Erstellung eines Trendradars für die Versicherungsbranche. 

Es ist eben ein bunter Strauß an Themen, die wir durch das Institut, mithilfe von Digitaltalenten und unserem Netzwerk begleiten dürfen.  

 

In den Projekten arbeiten digitale Talente, in echten Projekten mit teilweise internationalen Unternehmen zusammen – wie gelingt das und was sind dabei die größten Herausforderungen?  

Die grundsätzlichen Maßnahmen für eine gute Zusammenarbeit betreffen wahrscheinlich viele Projekte. Hilfreich ist ein konkretes Projektziel, welcher vielleicht mehrsprachig ist, ein gemeinsamer Kickoff und eine klare Kommunikation beider Seiten währenddessen. Bei internationalen Projekten kommt eine fremde Sprache hinzu, wobei das in der Generation bisher kein Problem war. Zusätzlich mag es für manche kulturelle Hürden oder durch die beiden aufgezählten Punkte auch zeitweise Verständnisprobleme geben. In diesen Momenten unterstütze ich das Team und kläre ungelöste Herausforderungen. 

Erst im September 2022 beendeten wir ein Projekt zur Trendrecherche für die Strategieentwicklung mit einem international agierenden Unternehmen. Zum Kickoff wählten wir einen gemeinsamen Workshop vor Ort, da die Personen im Projekt im europäischen Raum verteilt sind. In einem interkulturellen und auch interdisziplinären Team ist es wichtig sich persönlich kennenzulernen, um auch Verständnis für die andere Seite zu entwickeln. Des Weiteren haben wir im Projekt präzise kommuniziert und viel festgehalten, damit alle es zu jeder Zeit nachvollziehen können.  Schließlich sind wir in der Zeit als Team zusammengewachsen und es war schön, wie diverse Ideen zusammenkommen, wenn Menschen aus mehreren Ländern an einem Ziel arbeiten. 

 

Und zum Schluss auch an dich die Frage, wie stellst du dir eine digitalisierte Zukunft vor?  

Vernetzt!